Geschichte

Der Verein "Pilzfreunde Belp" (Gründungsname) konnte im Jahr 1934 mit Hilfe des folgenden Inserates im 2. Versuch am 14. August mit 14 Mitgliedern (wovon bereits eine Frau) ins Leben gerufen werden. Einer der Gründe war wohl die Schwere der damaligen Krisenzeit mit grossem Lebensmittelmangel.

Urfer Fritz wurde der 1. Präsident und der Jahresbeitrag war 1 Franken. Der Wissensdurst war gross, mit Hilfe eines Pilzkenners Fankhauser aus Bern folgte bereits am 18. August ein erster Vortrag und am 19. eine erste Exkursion in den Wald!

Bereits 1935 wurde eine erste Pilzausstellung im "Restaurant Frohsinn" durchgeführt.

1940 erfolgte der Beitritt zum "Verband Schweizerischer Vereine für Pilzkunde", was eine Namensänderung zum heutigen "Verein für Pilzkunde Belp" und erste Statuten nötig machte.

1942 wurden an der Pilzausstellung in der „ Traube" bereits Pilzpastetli verkauft, jedoch nur gegen Mahlzeitencoupons! Die Toppwaldhütte konnte als Zufluchtsort der 2tägigen Sammelausflüge per Fahrrad dorthin immer wieder benützt werden.

Ab 1944 erfolgten bereits die wöchentlichen "Bestimmungsabende", wie wir sie heute noch haben. Zur Betreuung der Interessenten wurde die „Technische Kommission" gebildet und eingesetzt.

1950 wurde das erste Mikroskop zur exakten Pilzbestimmung beschafft. Zu dessen Finanzierung wurden Anteilscheine ausgegeben! Es folgte nun eine mehrjährige Beschaffungswelle von Pilzliteratur. Die bereits gewachsene Bibliothek und das Mikroskop wurde für eine Jahresprämie von Fr. 2.20 bei der Mobiliar versichert. Der Antrag zur Schaffung einer „Pilzkontrollstelle" wurde durch die Gemeinde abgelehnt.

1955 erfolgte eine erste Teilnahme an der „Bestimmerlehrwoche" des Verbandes sowie der Beitritt zum „Vereinsverband Belp". Dessen Zeitschrift konnte nun zur Publikation von Mitteilungen benützt werden.

1958 konnte die heutige Pilzlerhütte in Wattenwil-Mettlenallmend gemietet werden. In der Folge wurde diese über viele Jahre schrittweise ausgebaut. Für die Beschaffung des grossen Bildtafelwerkes „Konrad et Maulblanc" wurde uns von der Gemeinde ein Beitrag von
Fr. 400.-- geleistet!

1961 musste die bisher jährliche Pilzausstellung wegen Pilzmangels abgesagt werden. In der Folge wurde diese nur noch alle 3 Jahre angesagt.

1965 wurde unser Stammlokal „Traube" durch einen Brandfall gänzlich zerstört. Unsere Bibliothek wurde gerettet. Als neues Stammlokal fanden wir ab 1966 bis 2001 im „Schützen" sehr geeigneten Unterschlupf.

1970 bewilligte die Gemeinde die Schaffung einer Pilzkontrollstelle in Belp, nachdem 2 Kontrolleure die VAPKO-Prüfung erfolgreich bestanden haben. Dadurch wurden die bis dahin erfolgten, wilden Kontrollen ersetzt.

1975 konnte ein modernes Wild-Mikroskop beschafft werden. In diesen und den folgenden Jahren wurden sehr viel Pilzliteratur beschafft und der Wissensstand vieler Mitglieder stark verbessert.

1984 war das erste halbe Jahrhundert unserer Vereinsgeschichte geschafft. An einem grossen Jubiläumsabend wurde auf diese Zeit Rückschau gehalten und eine umfassende
Jubiläumsschrift von Adolf Nyffenegger abgegeben. Der damalige Bestand von 50 Aktiven war wohl der Höchste aller Zeiten.

1986 feierte der TV Belp sein 100 jähriges Bestehen mit einem grossen Umzug im Dorf. Wir nahmen mit einem originellen "Pilzwägeli" daran teil und liessen Pilze auf der Strasse spriessen.
In diesem Jahr wurde eine Stereolupe beschafft. Der Verein erreicht den Höchstbestand von 70 Aktivmitgliedern!

1987 wurde der Musiksaal beim Schützen abgebrochen. Für unsere Ausstellung konnten wir in die Dorfsturnhalle wechseln.
Dies war für unsere Besucher, die auch ein Pilzpastetli essen wollten nicht optimal, wurden die Pastetli doch weiterhin im
Schützen offeriert.

1994 konnten wir uns ein weiteres Mikroskop (Olympus) leisten und dieses vermehrt an den Bestimmungsabenden einsetzen.
Am Dorffest in Belp wurden erstmals Champignons frittiert.

1995 wurden per Gesetz die die erste 7 Tage jeden Monats als Pilzschontage eingeführt. Dies reduzierte die Bestimmungsabende
erheblich.

1996 hatten wir eine sehr gute Pilzausstellung mit über 1400 zahlenden Besuchern in der Dorfturnhalle!

1999 gab Adolf Nyffenegger leider sein Amt als erst 4. Präsident unsers Vereins ab. Er war 45 Jahre lang in verschiedenen
Funktionen im Vorstand tätig und wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt.

2001 traten wir erstmals am Münsingen-Märit erfolgreich mit einem Stand für frittierte Champignons auf, und tun dies
weiterhin alljährlich.

2004 im August wurde der Schützen geschlossen und wir suchten eine neue Bleibe für unsere Bestimmungsabende und
die nun sehr umfangreiche Bibliothek. Die Gemeinde stellt uns nun den Bastelraum im Keller des Dorfschulhauses zur
Verfügung. Dieser ist nicht sehr wohnlich, aber sehr praktisch zentral gelegen mit genügend Parkplätzen. Den Schlummertrunk
genehmigen wir uns im Kreuz.
Um überhaupt umziehen zu können, hat uns Heinz Woltsche einen neuen, voluminösen Schrank gebaut Dieser sei nochmals
bestens verdankt.

2005 fand die erste Pilzausstellung mit Pastetliverkauf im Dorfzentrum Kreuz statt. Diese Lokalitäten eröffneten neue
Dimensionen der Ausstellung und in der Pastetliküche, bedient durch Vereinsmitglieder unter Regie von Andreas Wenger. Die
Pastetli waren hervorragend. Danke! Die Besucherzahl der Ausstellung von 1200 war grossartig!

2008 hatten wir auch wiederum eine schöne und erfolgreiche Ausstellung mit Pastetliverkauf im Dorfzentrum Kreuz

Seit Jahrzehnten steht dieses Signet für nachhaltige Qualität im Aufbau und in der Weitergabe von Wissen um Kenntnis der Pilzkunde.